Chronik
Nach langjährigen Überlegungen und ausgiebigen Recherchen in alten Chroniken und Gemeindebüchern wurde von der Narrenzunft Ergenzingen 2010 eine weitere Fasnetsfigur geschaffen: der Ergenzinger Lerchenfänger. In früheren Jahren war das Fangen von Vögeln, vornehmlich von Lerchen, ein einträchtiger Nebenerwerb für die Ergenzinger Bevölkerung, wie alte Aufzeichungen belegen. Es gab regelrechte Pachtverträge für bestimmte Gebiete innerhalb der Markung, so dass dort nur berechtigte Personen dem Lerchenfang nachgehen durften.
Die Gruppe der Ergenzinger Lerchenfänger tritt an der Fasnet 2011 zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung. Die Gruppe besteht zum Anfang aus acht Personen. Dass diese acht Lerchenfänger der ersten Stunde ausschließlich weiblich sind, ist reiner Zufall und hat keinerlei weitere Hintergründe.
Häs und Maske
Die Figur des Ergenzinger Lerchenfängers trägt zwar ein fasnachtliches Häs, jedoch keine Maske. Der Grund hierfĂĽr ist einfach erklärt: diese Figur ist speziell fĂĽr die “etwas älteren Narren” geschaffen worden, welche in ihrer bisherigen Maskengruppe aus körperlichen GrĂĽnden nicht mehr aktiv teilnehmen können, jedoch der Fasnet treu bleiben wollen. Das Eintrittsalter fĂĽr diese Gruppe beträgt mindestens 40 Jahre.
Das Häs der Ergenzinger Lerchenfänger ist als Schaffhäs ausgelegt, wie es von alters her bekannt ist: eine Schaffhose, eine Weste und eine Bluse aus grobem Stoff. Dazu eine Kappe auf dem Kopf und diverse Utensilien, welche offensichtlich zum Lerchenfang benötigt werden. Das signifikanteste Hilfsmittel ist ein Netz, welches über der Schulter getragen wird.